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Liebe Studierende der Philosophie, liebe Interessierte,

wir, von der Fachschaft Philosophie, starten eine Petition, die zur Forderung hat, dass Dr. Niels Weidtmann, der jahrelang an der Burse Seminare zu Interkultureller Philosophie und Phänomenologie gegeben hat, weiterhin in der Philosophie lehren soll.

Ihr möchtet unsere Petition unterzeichnen? Am besten ist es, wenn ihr das klassisch analog auf den Unterschriftenlisten tut, die in der Burse in der Cafete und am Schwarzen Brett vor Raum X aushängen. Das ist datenschutztechnisch besser und außerdem haben wir dann eine tatsächliche Unterschrift von den Unterzeichnenden. Wer aber nicht in die Burse kommen kann in der nächsten Zeit, der darf auch gerne digital unterzeichnen: https://forms.gle/BbbjivCKjMz4GsM99

Gerne darf diese Petition an Interessierte weitergeleitet und beworben werden. Die Petition wird voraussichtlich bis Ende November laufen.

Mit besten Grüßen,

i.A. Fachschaft Philosophie

Ina Siebrecht


Hintergrund:
Seit vielen Jahren lehrt Herr Weidtmann am Philosophischen Seminar und bietet normalerweise pro Semester je ein Proseminar und ein Hauptseminar an, meistens zu Themen, die von anderen Dozierenden am Seminar gar nicht, nur teilweise oder eher oberflächlich abgedeckt werden (Interkulturelle Philosophie, Phänomenologie und die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit diesen Themen). In diesem Wintersemester 22/23 wurden die Lehrangebote von Herrn Weidtmann jedoch keinem Modul in der Philosophie zugeordnet. Das bedeutet, dass seine Veranstaltungen im Vorlesungsverzeichnis nicht unter dem Reiter Philosophie erscheinen und dass Studierende der Philosophie sich diese Veranstaltungen nicht regulär anrechnen lassen können. Theoretisch kann Herr Weidtmann versuchen, seine Veranstaltungen in anderen Bereichen, wie der Kulturtheorie, anzubieten und Philosophiestudierende könnten diese Veranstaltungen dann importieren. Jedoch ist die Anrechnung importierter Module keinesfalls garantiert. Zudem müssen Studierende gezielt nach diesen Seminaren suchen, um überhaupt von ihrer Existenz zu wissen. Und Herr Weidtmann kann im Masterstudiengang Kulturtheorie auch nur Hauptseminare und keine Proseminare anbieten. Außerdem verstehen wir, die Verfassenden der Petition, nicht, warum die Seminare, die offensichtlich philosophischen Inhalt haben und seit Jahren fester Bestandteil der Lehre am Philosophischen Seminar waren, nun nicht mehr der Philosophie zugeordnet werden sollen. Aufgrund unserer Beobachtungen der Geschehnisse am Philosophischen Seminar in den letzten Semestern und aufgrund von Informationen, die wir durch Gespräche mit verschiedenen Akteur*innen in diesen Geschehnissen erhalten haben, gehen wir, die Verfassenden der Petition, davon aus, dass es die Absicht der Entscheidungstragenden in dieser Angelegenheit ist, die Lehrveranstaltungen von Herr Weidtmann auch in Zukunft nicht mehr für die Lehre in der Philosophie zuzulassen.
Forderung:
Wir wollen, dass die Veranstaltungen von Herr Weidtmann regulärer Bestandteil der Lehre am Philosophischen Seminar bleiben. Seine Pro- und Hauptseminare sollen dort regulär anrechenbar sein, wo sie sinnvollerweise eingeordnet werden: in der Philosophie. Herr Weidtmanns Lehre ist ein wichtiger Beitrag und deckt Bereiche in der Philosophischen Lehre ab, die von anderen Dozierenden nicht hinreichend behandelt werden. Da er seit vielen Jahren Seminare mit einem hohen qualitativen Niveau abhält, verstehen wir nicht, warum seine Veranstaltungen jetzt nicht mehr für die Philosophie zugelassen werden sollen.
Des Weiteren:
Nicht nur in Bezug auf die Fachbereiche von Herr Weidtmann, sondern auch generell wünschen wir uns, dass die Lehre in der Philosophie in Tübingen vielfältiger und breiter wird. Aufgrund einer informellen Umfrage1, die die Fachschaft Philosophie unter den Studierenden im Juni 2022 durchgeführt hat und einer weiteren Umfrage in Form eines interaktiven Plakats, welches zurzeit in der Burse hängt, und auf welchem
Veranstaltungswünsche der Studierenden gesammelt werden sollen, können wir feststellen, dass es viele Themen gibt, die in der Philosophie in Tübingen nicht so ausführlich behandelt werden, wie sich die Studierenden das erhoffen. Dabei glauben wir, dass es durchaus Lehrende gibt, die dem Philosophischen Seminar regelmäßig anbieten, Veranstaltungen zu halten, die diese Themen behandeln würden. Wir denken dabei nicht nur an Herr Weidtmann, sondern auch an andere Dozierende, wie beispielsweise PD Dr. Matthias Mayer. Auch hinsichtlich der begrenzten Kapazitäten an Lehrenden scheint es uns wichtig, Lehrangebote nicht leitfertig auszuschlagen. Wie wir dieses Semester gesehen haben, scheint es auch schlicht nicht genügend Dozierende zu geben, um abzufangen, was wegbricht, wenn einzelne Lehrende wegfallen: Anfang dieses Semester gab es nur ein einziges Proseminar (mittlerweile zwei), das sich Studierende für das Modul Interdisziplinäre Fragen anrechnen lassen konnten. Wir gehen davon aus, dass diese Situation unter anderem deshalb eingetreten ist, weil nicht genügend Lehrende zur Verfügung stehen, um statt Herrn Weidtmann Proseminare in diesem Bereich anzubieten. Wir würden es sehr begrüßen, wenn sich die Verantwortlichen für das Lehrangebot, die Professor*innenschaft der Philosophie, dieses Themas annimmt und im Hinblick auf die Wünsche der Studierendenschaft großzügiger agiert bei der Vergabe der Zulassungen von Veranstaltungen. Wir wünschen uns mehr Veranstaltungen, die über die Grenzen des traditionellen Kanons der Philosophie hinausgehen.